Ein fundiertes strategisches Digitalleitbild und eine daraus abgeleitete fokussierte Handlungsstrategie ist einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren für das Gelingen einer digitalen Transformation. Ausgangspunkt ist zunächst eine sorgfältige Analyse der individuellen Kernstärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Unternehmens aus der digitalen Perspektive. Dabei werden alle wesentlichen Umfeldfaktoren (alte und neue Wettbewerber, Zulieferer, Plattformen, Kunden, regulatorische Entwicklungen und insbesondere technologische Trends) sowie Unternehmenscharakteristika betrachtet.
Alle diese Bereiche sind durch die aktuelle Krise signifikanten Veränderungen unterworfen. Daher müssen auch die bisherigen Initiativen nun sorgfältig auf den Prüfstand gestellt werden. Folgende exemplarische Fragen helfen, den Anpassungsbedarf systematisch zu verstehen:
// Wie verändern sich die Bedürfnisse und Sichtweisen der Kunden?
Hartnäckige Vorbehalte gegen Fernzugriffe auf Maschinen durch Hersteller zu Wartungszwecken lösen sich gegenwärtig in Luft auf, da ohne diese Funktion gravierende Nachteile drohen. Ein weiteres Beispiel ist der steigende Bedarf nach Pay-per-Use-Abrechnungsmodellen aufgrund schwindender Budgets bei vielen Kunden.
// Wie verändert sich die Wettbewerbslandschaft?
Vielen aggressiven Startups geht das Geld aus, auch etablierte Unternehmen geraten ins Straucheln, digitale Ökosysteme werden neu sortiert. Damit bieten sich einzigartige Chancen, um begehrte Technologien, Teams oder ganze Unternehmen zu übernehmen.
// Inwieweit sind die strategischen Eckpfeiler des Unternehmens betroffen?
Investitionsbudgets, personelle Ressourcen, Unternehmensstrategien und vieles mehr werden jetzt angepasst. Eine systematische Digitalstrategie wird noch erfolgskritischer als zuvor, um klar priorisieren zu können. Visionen wie „die weltweit führende digitale Plattform im Markt XYZ“ müssen hinterfragt werden.