Total verplant – die sechs häufigsten psychologischen Planungsfehler

Autor

Georgiy Michailov

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Business-Blog

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Auch Unternehmern unterlaufen kognitive Fehler. Mit diesen sechs Mustern lassen sich diese Fehler erklären – und damit auch vorbeugen:

Das Dumme an Businessplanungen ist, dass in ihnen Annahmen über die Zukunft formuliert und quantifiziert werden, obwohl sich die Zukunft – wie jeder weiß – nicht vorhersagen lässt. So manchen Unternehmer hat diese Erkenntnis dazu verleitet, den Sinn von Planungen im allgemeinen und von Budget- planungen im besonderen grundsätzlich in Frage zu stellen – frei nach dem Motto von J. J. Peachum, dem Bettlerkönig aus Brechts „Dreigroschenoper“, der da singend verkündet:

„Ja, mach nur einen Plan, Sei nur ein großes Licht! Und mach dann noch ‘nen zweiten Plan. Gehn tun sie beide nicht.“

Dagegen steht eine zweite Erkenntnis, die besagt, dass menschliches Handeln ohne Zielorientierung selten zu einem gewünschten Ergebnis führt. In diesem Kontext erscheint Planung durchaus ein geeigneter Weg zum Ziel zu sein, jeden- falls dann, wenn man darunter versteht, dass man sich die Konsequenzen bestimmter Handlungen vor Augen führt und prüft, ob sie eine Annäherung an das gewünschte Ziel erbringen.
So weit, so logisch.

Leider handeln Menschen – und also auch Unternehmer – selten nur logisch, sondern in der Regel psycho-logisch. Das heißt: Selbst wenn sie den Sinn einer mit- telfristigen integrierten GuV-, Bilanz- und Cashflow-Planung nicht infrage stellen, unterlaufen ihnen häufig kognitive Fehler bei der Formulierung ihrer Planungs- prämissen. Diese lassen sich empirisch im wesentlichen unter sechs psychologische Verhaltensmuster subsumieren. Natürlich gibt es noch eine Vielzahl weiterer psychologischer Fallen (genannt seien nur die Beispiele „Affektheuristik“ oder die „Tendenz zum Status quo“), doch mit diesen sechs Mustern allein lassen sich schon sehr viele Fehler erklären – und damit auch vorbeugen.

1. Vergangenheitsgläubigkeit
2. Selbstüberschätzung
3. Zeit-Mittel-/Planungsfehlschlüsse
4. Unrealistische Referenzpunkte
5. Falsch verstandenes Konsistenzbedürfnis
6. Irrationalität im Umgang mit Verlusten


Georgiy Michailov
Managing Partner
Dipl.-Volkswirt, B.M. (TSUoE)
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