27. Restrukturierungs­barometer

Autor

Georgiy Michailov

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Die Zollpolitik von Donald Trump trifft die deutsche Wirtschaft hart. Aber werden diese Entscheidungen auch deutsche Unternehmen ins Straucheln bringen? Und bedeutet das auch einen Anstieg des Insolvenzgeschehens? Die Ergebnisse des 27. Restrukturierungsbarometers geben darauf Antworten und zeigen: Für die exportorientierte deutsche Wirtschaft stellt das eine ernstzunehmende Gefahr dar.

Donald trumps Zollpolitik hinterlässt ihre Spuren. Der Zoll-Deal zwischen den USA und der EU belegt EU-Exporte in die Vereinigten Staaten mit einem Zollsatz von ganzen 15 Prozent.
Und: Die ersten Konsequenzen zeigen sich bereits. Exporte in die USA sind seit einigen Monaten rückläufig. Im 27. Restrukturierungsbarometer der FINANCE in Zusammenarbeit mit Struktur Management Partner stehen daher die Auswirkungen dieser Zollpolitik auf die Unternehmen im Mittelpunkt.

Und da zeigt sich bei vier Fünftel der befragten 56 restrukturierungsexperten ein klares Bild: Die US-Zollentscheidungen wirken sich belastend auf deutsche Unternehmen aus – besonders auf mittelständische Exporteure, die ihre Wertschöpfung überwiegend in Deutschland haben und von dort aus in die USA exportieren.
Rund ein Drittel der Umfrageteilnehmer erwartet aufgrund der Zollmaßnahmen perspektivisch mehr Restrukturierungsfälle. Eine Entspannung der aktuell kritischen Lage erwartet keiner der Experten.

Daher stellt sich eher die Frage, wie sich die Belastungen für die Unternehmen abschwächen lassen.
68 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass interne Restrukturierungsmaßnahmen den größten Erfolg versprechen. 45 Prozent sehen die Lockerung von regulatorischen Anforderungen bei der Finanzierung als geeignete Lösung.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es aber dennoch: Das Restrukturierungsumfeld scheint sich nicht weiter zu verschlechtern. Im vergangenen Jahr ist der Anteil der Befragten, die mehr Fälle zur bearbeitung bekommen haben, mit 55 Prozent stark gesunken.

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„Ohne mutige Reformen droht eine Deindustrialisierung. Bürokratieabbau, Investitionssicherheit, Digitalisierung und eine Industriepolitik, die die Wirtschaft flankiert, statt ihr Steine in den Weg zu werfen, sind dringend nötig.

 

— Aus: 27. Restrukturierungsbarometer, FINANCE 2025

Die vollständigen Umfrageergebnisse des 27. Restrukturierungsbarometer finden Sie hier.

    Georgiy Michailov Managing Partner Dipl.-Volkswirt, B.M. (TSUoE)

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