Steigende Fallzahlen, wachsende Komplexität: Die Restrukturierungspraxis steht vor neuen Herausforderungen. Vier Jahre StaRUG, zunehmende Umsetzungshürden und der Ruf nach Verantwortung zeigen: Es braucht Erfahrung, Augenhöhe und belastbare Konzepte.
Unser aktuelles Restrukturierungsbarometer wirft einen differenzierten Blick auf ein Marktumfeld, das zunehmend unter Druck gerät. Die Zahl der Restrukturierungsfälle steigt weiter – und mit ihr die Anforderungen an Gläubiger, Unternehmen und Berater.
Auf den Punkt gebracht:
1. Vier Jahre StaRUG – was halten Experten davon?
Mit dem präventiven Restrukturierungsrahmen nach StaRUG wurde 2021 ein neues Kapitel in der deutschen Sanierungspraxis aufgeschlagen. Die Meinungen um das Instrument spalten sich: Während einige es als wirkungsvolles Werkzeug zur Sanierung außerhalb der Insolvenz sehen, werfen prominente Anwendungsfälle wie Varta grundlegende Fragen nach Gläubigerschutz, Fairness und möglichem Missbrauch auf.
2. Die Herausforderungen in der Umsetzung nehmen zu
Die praktische Anwendung bleibt nach wie vor komplex. Hohe rechtliche Anforderungen, schwierige Gläubigerverhandlungen und steigende Finanzierungshürden erschweren Restrukturierungsprozesse. Gleichzeitig steigt der Bedarf an qualifizierten Restrukturierungsmanagern – ein Engpass, der sich im Markt zunehmend bemerkbar macht.
3. Ein Weckruf für alle Beteiligten
Die Erhebung macht deutlich: Präventive Restrukturierung kann lohnend sein – vorausgesetzt, sie wird verantwortungsvoll und vorausschauend umgesetzt. Der Blick auf die kommenden Monate zeigt: Es braucht Erfahrung, Kommunikation auf Augenhöhe und belastbare Konzepte, um Unternehmen sicher durch die Krise zu führen.
Wir möchten uns herzlich für die ausgesprochen professionelle und wertschätzende Zusammenarbeit mit Markus Dentz und dem gesamten Team des FINANCE Magazin bedanken.
Die vollständigen Umfrageergebnisse des 26. Restrukturierungsbarometer finden Sie hier.