„Kritik direkt als Angriff zu verstehen, ist nicht gesund.“
Was passiert, wenn aus gefühlter Betroffenheit gesellschaftliche Orientierung wird? Wir leben in einer Zeit, in der Emotionen zu einer der stärksten Währungen in gesellschaftlichen Debatten geworden sind. Wer mit Fakten widerspricht, gilt schnell als Aggressor. Der Raum für Zwischentöne schrumpft dadurch. Vince Ebert beschreibt das Ergebnis als eine Gesellschaft, die sich selbst zerlegt, weil sie den Streit verlernt hat.
„Es gibt kein Recht, die Gefühle von anderen nicht zu verletzen.“
Vince Ebert ist Physiker, Kabarettist und Bestsellerautor – aber vor allem ein Rationalist. In dieser Folge spricht er mit Georgiy Michailov über Selbstironie, Cancel Culture und die stille Radikalität der Wokeness-Bewegung: Warum sie sich als Toleranz tarnt, aber das Gegenteil bewirkt. Ebert nimmt in einer radikalen Ehrlichkeit die Verschmelzung Gefühl und Argument in den Blick und analysiert, wie wir dadurch den Raum für gemeinsamen Fortschritt verspielen.
„Humor ist ein Stresstest für Denkverbote.“
Vince Ebert beschreibt eine Gesellschaft, die nicht mehr nach Lösungen sucht, sondern nach Schuldigen – und dabei den offenen Diskurs durch moralische Eindeutigkeit ersetzt. Es geht um Verantwortung statt Opferrolle, Bildung statt Gesinnung, Freiheit statt Fürsorge. Und er spricht über ein politisches System, das nicht zur Eigenverantwortung ermutigt, sondern zu Abhängigkeit und Konformität. Ein Gespräch für alle, die nicht den bequemsten, sondern den klarsten Gedanken suchen.