„Hoffnung soll ja nichts für Trottel sein.“
Was tun, wenn das Vertrauen in Fortschritt, Wohlstand und Gesellschaft erodiert – und ein Gefühl bleibt, dass alles immer komplexer, unsicherer und widersprüchlicher wird? In einer Welt, in der sich Krisen überlagern, scheint es keine einfachen Antworten mehr zu geben. Und trotzdem: Wir brauchen Zukunftsvisionen, für die es sich lohnt, weiterzumachen. Doch wie sieht Hoffnung aus, die nicht naiv ist – sondern aktiv, mündig und reflektiert?
„Hoffnung ist die Energie, die einem erlaubt, sich auf das Leben einzulassen.“
Philipp Blom ist deutscher Schriftsteller, Historiker und Essayist. In seinen Büchern und Vorträgen beschäftigt er sich mit den großen Umbrüchen der Geschichte und zieht daraus Schlüsse für unsere Gegenwart. Im Gespräch mit Georgiy Michailov erklärt er, warum echte Hoffnung kein Wunschdenken ist, sondern sich aus Verantwortung und Sinn schöpfen lässt. Und warum sich Hoffnung nicht durch Sicherheit nährt, sondern durch die Bereitschaft, sich auf Unsicherheit einzulassen – in Beziehungen, in der Gesellschaft und im eigenen Denken.
„Man kann die Zukunft nicht kennen – aber man kann sich in sie investieren.“
Außerdem spricht Philipp Blom über den Unterschied zwischen Hoffnung und Optimismus, über die Rolle der Freiheit und über die Risiken eines Lebens, das vor allem Sicherheit sucht. Es geht um Wohlstand ohne Sinn, um Demokratie als Zumutung, um alte philosophische Konzepte wie Eros, Verantwortung und Gemeinschaft – und darum, warum Hoffnung keine Garantie braucht, um wirksam zu sein.