„Die Menschen sind vor allem vom Unbewussten beeinflusst.“
Ob Pandemie, Klimakrise oder geopolitische Spannungen: Wir alle treffen täglich Entscheidungen, die längst nicht nur auf rationalen Grundlagen beruhen – im privaten wie auch im politischen Diskurs. Diese Irrationalität ist menschlich, aber auch gefährlich. Denn genau hier setzt gezielte Beeinflussung an: durch emotionale Bilder, scheinbar neutrale Sprache oder gesellschaftlich akzeptierte Narrative. Doch was passiert, wenn Aufklärung durch Nudging ersetzt wird – und wir es nicht einmal bemerken?
„Man möchte uns über unsere Gedanken gläsern machen.“
Dr. Jonas Tögel ist Experte und Autor zweier Bücher zum Thema kognitive Kriegsführung. Im Gespräch mit Georgiy Michailov analysiert er, wie Manipulationstechniken – von klassischer Propaganda über digitale Verzerrung bis hin zu neuronalen Zukunftstechnologien – längst Bestandteil westlicher Demokratien geworden sind. Dabei mahnt er: Wer das menschliche Unterbewusstsein versteht, kann gezielt steuern. Und wer das Denken technisch ausliest, kann es auch beeinflussen.
„Manipulation beginnt dort, wo die Emotion über das Argument siegt.“
Manipulation zeigt sich dort, wo starke Gefühle dominieren, aber sachliche Argumente fehlen. Soft Power zielt genau darauf ab: Sie wirkt leise, unterschwellig und effektiv – durch psychologische Trigger. Anders als Hard Power, die auf Zwang und Verbot setzt, unterläuft Soft Power unser inneres Immunsystem gegen Einflussnahme. Umso wichtiger sind Aufklärung, kritisches Denken und ein echter öffentlicher Diskurs. Dr. Jonas Tögel erklärt, wie wir unsere kognitive Selbstbestimmung beschützen können.