„Wenn man in einer Sackgasse ist, muss man umdrehen – nicht beschleunigen.“
Wirtschaftliches Wachstum, technologischer Fortschritt und globalisierte Finanzmärkte galten lange als Fortschritt. Doch was, wenn genau diese Prinzipien uns in die Krise geführt haben? Vielleicht ist der Kapitalismus, zumindest in seiner heutigen Form, am Ende. Denn wer genau hinschaut, erkennt: Die Warnleuchten bei Klimapolitik und sozialer Ungleichheit blinken längst rot.
„Wir brauchen nicht mehr Autos, mehr Waffen, mehr Wachstum. Wir brauchen Verantwortung.“
Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Marc Chesney kennt das Finanzsystem von innen. Der Ökonom lehrte jahrelang in den USA und der Schweiz – und kritisiert heute offen die Macht von Banken, Hedgefonds und Großinvestoren. Für ihn ist klar: Der Kapitalismus, wie wir ihn kennen, produziert nicht nur Superreiche, sondern gefährdet durch ein globales Finanzkasino unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt, unsere Umwelt – und den Frieden. Im Gespräch mit Georgiy Michailov erklärt Chesney, warum Superreiche keine Privatjets mehr fliegen sollten, warum Europa demokratisch schwächer ist, als es denkt – und was passiert, wenn sich Bürger zurückziehen.